Die Sprachgewandtheit der Autorin Fendoyah Argatron
Die Triebfeder des Schreibens
Die literarischen Fähigkeiten von Fendoyah Argatron sind eng mit ihren vielfältigen Kunstausrichtungen verknüpft. Geschichten, Gedichte und Songtexte bildeten schon früh einen unabdingbaren Teil ihrer kindlichen Gedankenwelt. Im weiteren Verlauf ihres Lebens wurden sie zu einem wichtigen Lebensinhalt. Das Denken in fiktiven Welten schafft für Fendoyah Argatron eine Realität, mit der sie sich selbst identifiziert. Schreiben ist aus ihrer Sicht die Kunst einer Poesie. Sie kommt in jenen malerischen Bildern zum Ausdruck, die ein Autor in sich trägt. Vor allem eines verraten diese Sinnesbilder: die Wahrheit über sich selbst.
Genau diese Bezeichnung trägt Fendoyah Argatrons Musikalbum, aus der sich in der Folge das vierteilige High-Fantasy-Epos entwickelte. Nicht umsonst kam sie zu diesem Namen. Nach ihrer Auffassung kommt insbesondere beim Schreiben eines Buches die eigene Realität zum Tragen. Die High-Fantasy-Bücher zum Epos FENDOYAH sind Beleg dafür.
Ein Autor befindet sich stets in einer speziellen Gefühlssituation. In einigen Fällen wird sie gar zu einer Ausnahmesituation. Er verarbeitet besondere Gedanken und Gefühle – vielleicht auch Sehnsüchte, Schmerz, Verlust oder ganz bestimmte Wünsche. In jedem Fall durchlebt er den Prozess einer Wandlung. Dieser Prozess ist von Veränderungen gezeichnet, die er ständig vor sich sieht. Deshalb schreibt er. Deshalb beherzigt er Sprache. Und deshalb bleibt seine Geschichte im Gedächtnis.
Über Sprache und Kunst des Autors
Das Schreiben gibt dem eigenen Leben Sinn und Richtung, gleicht einer Lebenserfüllung. Man folgt diesem Ruf, ohne zu wissen, wohin der Weg führt. Jeden Tag reitet man als Autor auf den Wogen dieses Meeres. Gewässer und Strände kennt man nicht. Der Pfad folgt den Spuren der eigenen Identität. Die Seelensprache des Autors kennzeichnet den Ausbruch. Er trägt die Strömungen eines Gedankenkomplexes, das als literarisches Kunstwerk entsteht. Das Leitmotiv erwächst aus den individuellen Erzählfaktoren des jeweiligen Autors.
Sprache ist das Werkzeug, das man feilt und ausbaut, bis die Tonalität stimmt. Linguistische Prozesse sind vielschichtig. Mitunter unterliegen sie den Momentaufnahmen einer konkreten Stimmung oder Wahrnehmung. Dies führt zu spezifischen Sprachkonstruktionen. Im Resultat weisen sie ein Sinngefüge auf, das maßgeblich über Emotion und Erlebnis einer Geschichte entscheidet.
Einschlägige Erfahrungen in Sprache und Text sammelte Fendoyah Argatron bei ihrer langjährigen Tätigkeit als Übersetzerin, Lektorin und Texterin. Im Fokus standen zahlreiche Arbeiten für global agierende Unternehmen aus diversen Branchenfeldern. So realisierte sie etwa Multi-Channel-Denken und Storytelling in Webseiten, Blogtexten, Magazinen und Newslettern ebenso wie bei speziellen Fachpublikationen im Presse- und Social-Media-Bereich. Auch komplexe Textkonstruktionen wie etwa bei Marktanalysen, Marktforschungen oder juristischen Unterlagen bereicherten den Fachjargon und die linguistischen Fertigkeiten der Autorin. Schließlich entwickelte sich Fendoyah Argatron zu einer Sprachspezialistin für namhafte Unternehmen, was heute ihrer Literaturarbeit zugutekommt.
Nachfolgend einen Auszug aus ihren sprachlichen Arbeiten:
Motivation und Sprache – Beispiel und Analyse von Redewendungen und Texten
Formulierung 1: Betrachtet man den Hintergrund der gesamten Problematik, kommt man zu nachstehender Schlussfolgerung.
Formulierung 2: Beleuchten Sie das Problem, haben Sie im Handumdrehen die Lösung.
Bemerken Sie den Unterschied? Der erste Satz ist umständlich, unpersönlich und liest sich schwierig. Zudem sind die Wörter ohne Emotion und sprechen keinen unserer Sinne an. Mit anderen Worten: der Satz lässt uns kalt.
Hingegen werden wir beim zweiten Satz hellhörig. Die persönliche Ansprache weckt sofort unser Interesse, macht uns neugierig und entfacht unseren Spieltrieb. Durch ein ganz bestimmtes Gefühl, das die Worte darin vermitteln, fühlen wir uns beflügelt. Die Lösung des Problems scheint auf einmal ganz einfach. Und warum? Weil der Satz kurz ist und auf den Punkt kommt. Vor allem aber, weil er sensorische Wörter enthält, die unsere Wahrnehmung stimulieren. Mit anderen Worten: der Satz weckt unsere Leidenschaft.
Sprache beeinflusst erheblich unser Empfinden. Das gilt auch für negative Formulierungen. Davon gibt es leider viele. Sie machen uns das Leben schwer. Auch tragen sie nicht zu unserem Wohlbefinden bei. Negative Formulierungen verhindern, dass wir die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und berücksichtigen. Sie werden staunen, wie häufig wir in diesem Zusammenhang Wörter wie „hätte“, „würde“, „aber“ und „müssen“ gebrauchen. Achten Sie einmal bewusst darauf.
Schauen wir uns auch dazu ein Beispiel an:
Formulierung 1: Ich hätte das passende Konzept, aber es müssten vorher noch ein paar Dinge geklärt werden.
Formulierung 2: Das richtige Konzept ist zum Greifen nahe. Werfen wir einen Blick auf die Details.
Auch hier sehen Sie den Unterschied. Eine gewöhnliche Situation aus dem Berufsalltag herrscht vor. Man selbst kennt die Lösung und möchte die Kollegen davon überzeugen. Es geht aber noch um mehr. Dahinter steckt die Absicht, andere zu einer Handlung zu bewegen. Mit der ersten Formulierung wird Ihnen das sicher nicht gelingen. Durch die Unsicherheit, die Sie mit diesem Satz vermitteln, beeinflussen Sie Ihre Gesprächspartner negativ. Zudem verschleiern Sie Ihre wahre Absicht, indem Sie mit Worten wie „hätte“, „aber“ und „müssten“ um den Kern der Sache herumreden. Mit dem Wort „aber“ vernichten Sie außerdem alles, was zuvor geäußert wurde. Auch bauen Sie mit der Formulierung „es müssten vorher noch ein paar Dinge geklärt werden“ noch zusätzliche Probleme auf. In diesem Satz steckt das Unvermögen, Ihre Absicht klar und deutlich mitzuteilen. Kompetenz und Durchsetzungsvermögen werden schnell in Frage gestellt.
Bei der zweiten Formulierung sieht es schon anders aus. Voller Überzeugung haben Sie bereits den Entschluss gefasst, das Konzept durchzusetzen. Sie fühlen sich motiviert und können es kaum erwarten, das Ergebnis zu präsentieren, wie die noch zu klärenden Punkte gelöst werden sollen. Die Aussage in Ihrer Formulierung ist klar und bestärkt Sie in Ihrem Selbstbewusstsein. Ihre Worte strahlen Zuversicht und Energie aus. Und warum? Weil die Worte so bewusst gewählt sind, dass sie jede Möglichkeit der Interpretation ausschließen. Sie lassen Ihren Gesprächspartnern mit diesem Satz keinen Spielraum, etwas zu hinterfragen oder anzuzweifeln. Stattdessen konkretisieren Sie Ihre Absicht. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, andere zu überzeugen und zu einer bestimmten Handlung zu veranlassen, mit dieser Formulierung größer.
Das folgende Beispiel zeigt in diesem Zusammenhang die verschiedene Wirkung der unterschiedlichen Antworten auf eine ganz konkrete Frage:
Frage: Haben Sie schon genaue Informationen zum Tagungsort?
Antwort 1: Ich muss meinen Chef dazu noch einmal anrufen.
Antwort 2: Ich werde meinen Chef dazu noch einmal anrufen.
Antwort 3: Mal sehen, was mein Chef dazu sagt.
Antwort 4: Ich bin gespannt, wann mein Chef die Zeit gefixt hat.
Bei der ersten Antwort empfinden wir Ablehnung. Sie erschlägt uns schon negativ durch das Wort „müssen“. Die Person fühlt sich durch die Verpflichtung, etwas tun zu müssen, sichtbar genötigt. Ihr wäre es am liebsten, man hätte sie erst gar nicht angesprochen. Sie hat Druck, weil etwas gefordert wird. Dadurch baut sie Anspannung und Stress auf. Gleichzeitig nimmt ihr dieser Druck die Energie. Ein Leistungsverlust mit negativen Gefühlen stellt sich ein. Sie fühlt sich hilflos wie eine Marionette. In ihrer Situation ist sie weder authentisch noch glaubhaft. Keiner vertraut ihr, weil sie sich selbst nichts zutraut.
Bei der zweiten Antwort ist zumindest keine grundlegende Ablehnung vorhanden. Die Aussage ist neutral und nimmt direkten Bezug auf die Frage. Die betreffende Person ist in der Lage, die gestellte Aufgabe ohne Umschweife zu erledigen – kompetent, neutral und zügig. Bei ihrer Umgebung hinterlässt dies neutrale Gefühle, die sich im Erwartungsbereich bewegen. Die Person ist durchaus glaubhaft und man traut ihr einiges zu. In gewisser Weise wirkt sie auch authentisch. Zum Energiebündel macht sie diese Aussage allerdings nicht.
Die dritte Antwort ist schon raffinierter. Hier nimmt sich die betreffende Person bewusst einen bestimmten Freiraum. Ihre Worte verblüffen, weil man sie so nicht erwartet. Sie drücken Verantwortung für sich selbst aus. Auch zeugen sie von einem gewissen Mut zum Risiko. Ihre Antwort signalisiert Engagement und Unternehmenslust. Mit ihrer spontanen Art erweckt die betreffende Person Interesse und Neugier. Auf ihre Umgebung wirkt das überaus positiv. Sie empfinden diese Person emotional und authentisch. Andere vertrauen ihr sogar deswegen, weil sie eine gewisse Raffinesse hat, die sie zum Ziel führt.
Bestimmt und entschlossen, zeugt die vierte Antwort von einem starken Selbstbewusstsein. Die betreffende Person weiß genau, was sie will. Sie hat alles im Griff und verharrt an keinem Punkt. Rasch stellt sich in ihrer Umgebung ein positives Gefühl der Stärke, Klarheit und des Vertrauens ein. Die Rolle der hilflosen Marionette ist ihr fremd. Sie setzt, wenn es sein muss, auch jemandem die Pistole auf die Brust. Durch ihren Scharfsinn und ihre Schlagfertigkeit fällt es ihr leicht, gesetzte Ziele zu erreichen. Auch kann sie dies geschickt in Worte verpacken. Die Formulierung „ich bin gespannt“ zeigt, dass sie die täglichen Aufgaben nicht als Herausforderung empfindet, sondern eher spannend sieht. Diese Person ist authentisch und glaubhaft. Jeder vertraut ihr.
Auch an diesem Beispiel sehen Sie, dass Sprache eine Pflichtübung sein kann oder Sie mit den Worten eine Erlebniswelt schaffen können. Achten Sie auf Ihre Gedanken und Gefühle. Werden Sie bei Ihrer Sprache mit gezielten Aussagen aktiv. Zuerst überlegen Sie sich eine Kernbotschaft für Ihre Zielgruppe. Wählen Sie für Ihre Botschaft nur ein einziges Wort. Anschließend schreiben Sie alle Wörter auf, die auf diese Botschaft zutreffen. Hinterher formulieren Sie die passenden Sätze. So bauen Sie Ihren Text nach und nach durch sinnvolle Bausteine weiter.
Auszug aus Tipps für Sprache und Text – © Fendoyah