Rhagin Thoralyn im konfliktgeladenen Kampf gegen Dhargken

 

Rhagin Thoralyn’s Aufbegehren gegen seinen einstigen Schüler Dhargken

In mir spürte ich eine starke Erschütterung. Eine Stadt wird vernichtet – alles was übrig bleibt ist Staub. Viele Menschen sterben – es verbleiben leblose Hüllen. Man vernimmt ihre Schreie im letzten Ringen um ihr Leben, bevor auch sie endgültig verstummen.

Der Konflikt über den Kampf der Magier ist eine der High Fantasy Reihen von Fendoyah

Und es waren gewaltige Schreie, die eine unvorstellbare Verzweiflung in sich trugen. Ich habe stets geglaubt, dass dies in jedem Kampf so wäre. Dass sich das Gesetz des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren behauptete und sich alles einem unwiderruflichen Ausgang fügte, den niemand beeinflussen konnte.

Doch das, was in dieser Nacht geschah, ließ mich all dies in Zweifel stellen. Alles, woran ich bisher geglaubt hatte. Denn es war die Nacht der Armee der Schatten des finsteren Magiers und obersten Heerführers Dhargken Eksthrin Medunadt.

Und ich wusste, was er getan hatte. Die Zerstörung von Sheerasaan war nur ein Teil des bösen Werkes, mit dem Dhargken sich mehr und mehr in die abgründigen Tiefen der Finsternis manövrierte und der Grausamkeit seines Schattenreiches ein deutliches Gesicht verlieh. Dies war erst der Anfang. Im Grunde hatte ich seinen destruktiven Charakter schon lange bemerkt.

Dhargken war habgierig, machtbesessen, grausam und skrupellos. Am schlimmsten war für mich die Tatsache, dass ich ihn selbst ausgebildet hatte. ICH war es, der einst dachte, Dhargken könnte durch die Magie der Schatten ein Herrscher werden, der von Gerechtigkeitssinn, Klugheit und Mäßigung geleitet wurde. Eigens dafür hatte ich mich sogar selbst verwirkt und ihm einen Teil meiner guten Kräfte gegeben.

Doch Dhargken war zu einem Schatten geworden – einem Schreckensherrscher, den mich mit großer Abscheu erfüllte und mir gleichzeitig das eigene Spiegelbild meiner Schuld vor Augen führte. Ich konnte immer weniger mit diesen schrecklichen Gefühlen leben.

In der Fendoyah Fantasy Serie Der Konflikt wird Eric Lodahn zum Sklave des dunklen Reiches

Der Anblick, den ich bei Dhargken’s Rückkehr aus dem zerstörten Sheerasaan ertragen musste, besiegelte die Sünde, die ich durch seine Ausbildung begangen hatte, endgültig. Denn ich sah seinen Gefangenen. Es war ein Magier aus der Viohrdor Gilde. Da ich in meinem Inneren genau wusste, dass Dhargken alle Magier aus der Viohrdor Gilde getötet hatte, trug ich mich mit den schlimmsten Befürchtungen.

Denn es gab nur einen Mann, den Dhargken am Leben gelassen hätte. Einen Mann, der zu den stärksten Magiern der Viohrdor Gilde gehörte. Und jetzt war er der einzige Überlebende. Als Dhargken’s Wächter ihn nach Prinocter führten und kurz mit ihm am Eingang stehenblieben, trafen sich unsere Blicke. Seine Gedanken verrieten mir seinen Namen: Eric Lodahn.

Obwohl er durch den Kampf mit Dhargken verletzt und am Ende seiner Kräfte war, zeigte sein Blick die Entschlossenheit eines Kriegers von unglaublicher Stärke. Seine Standhaftigkeit trotz der ausweglosen Lage beeindruckte mich. Eric Lodahn war kein gewöhnlicher Mann.

Der kalte Schauder lief mir über den Rücken, wenn ich daran dachte, weshalb Dhargken ihn nach Prinocter gebracht hatte. Die Vergrößerung der Macht seines Schattenreiches – mit diesem Gedanken trug sich Dhargen schon seit einiger Zeit. Und durch Eric Lodahn stand ihm dieser Weg nun offen.

Ich war mit meinen Überlegungen noch nicht am Ende angelangt, als Dhargken sich von der Truppe seiner Armeeleute löste, die Eric Lodahn mit sich führten. Er kam direkt auf mich zu. Ich sah den großen Triumph in seinen kalten Augen und fühlte meine intensive Abneigung.

In dieser High Fantasy Reihe von Fendoyah geraten Dhargken und Rhagin in einen Konflikt

Als Dhargken direkt neben mir stehen blieb und herablassend auf Eric Lodahn sah, übermannte mich meine Erschütterung. Zornig fuhr ich Dhargken an:

„Ist das alles, worauf Ihr Euch versteht? Tod und Vernichtung?“

Ich merkte, dass Eric Lodahn mich aufmerksam beobachtete und sich offensichtlich für unser Zwiegespräch interessierte.

„Wie kommt es, dass gerade Rhagin Thoralyn als mein Lehrmeister solche Worte an mich richtet?“

Diese Reaktion der absichtlichen Unwissenheit von Dhargken machte mich noch wütender, und ich hatte alle Mühe, den Ton in meiner Stimme bei meiner Antwort ruhig zu halten.

„Ihr wisst genau, dass es zu den größten Schandtaten gehört sich durch die magischen Kräfte eines Anderen in den Rang eines Magiers zu erheben, den Ihr andernfalls nie erlangen würdet.“

Dhargken blitzte mich gierig mit seinen Augen an, als er entgegnete:

„ICH habe die Felsenfestung Prinocter eigens mit der Stärke meiner Magie errichtet. Dazu ist wohl kaum ein Magier fähig, der nicht über den entsprechenden Rang verfügt – wie Ihr es so vornehm ausgedrückt habt. Für die weitere Vollendung meines Werkes nehme ich mir somit nur das, was mir zusteht.“  

Die Augen von Dhargken fixierten mich bei seinen letzten Worten, und ich sah die Drohgebärde in seinem Gesichtsausdruck ganz deutlich. Er hatte mich soweit gebracht, dass mich das nun auch nicht mehr von einer Gegenwehr abhielt.

„Ich habe Euch nicht in die Magie der Schatten unterwiesen, damit Ihr Magier aus der Viohrdor Gilde brutal abschlachtet und den Letzten von Ihnen für Eure Machtgier missbraucht.“

Jetzt wurde Dhargken wütend und zischte: „Eric Lodahn ist MEIN Gefangener – mein SKLAVE! Und ich werde mit ihm das tun, was ICH beabsichtige. Führt ihn ab – in den Kerker.“

Als Dhargken’s Wächter Eric Lodahn wegführten merkte ich, wie mich sein letzter Blick streifte. Es war nur kurz, aber ich spürte eine intensive Gefühlsregung in mir, die ich bislang nicht gekannt hatte. Sie verankerte einen Entschluss – einen Entschluss, auf den ich schon zu lange gewartet hatte. Fast zur selben Zeit drehte sich Dhargken auf seinem Absatz herum und wollte sich zurückziehen. Sofort setzte ich ihm nach.

Nach wenigen Schritten hatte ich Dhargken eingeholt und hielt ihn mit meinem magischen Stab zurück, bis er schließlich stehen blieb. 

„Dhargken – Ihr habt einst gelobt, die Gebote der Lichtzone zu befolgen. Seht Ihr denn nicht, dass Ihr ganz Amahgand in ein Chaos stürzen werdet, dass am Ende auch Euch selbst zur Niederlage wird?“

Aufbrausend stützte Dhargken die Hände an den Hüften und fuhr mich an:

„Nein! Denn wenn ich fertig bin mit diesen ganzen verruchten Magiern und Rebellen, die meinen mich, Dhargken – den Herrscher der Finsternis herauszufordern, wird die Welt des Lichtes gar nicht mehr existieren und niemand wird wissen, dass es sie je gegeben hat. Amahgand ist dann ein Reich der Finsternis – MEIN Reich. Und selbst Ihr – Rhagin Thoralyn – als mein einstiger Lehrmeister könnt mich nicht davon abhalten.“

Der Konflikt von Rhagin in dieser High Fantasy Serie von Fendoyah wird zur entscheidenden Wende

Mit diesen energischen Worten entfernte sich Dhargken aus dem Saal und ließ mich allein zurück in der tiefen Verzweiflung meiner Schuldgefühle. Denn Dhargken war in der Tat die größte Sünde, die ich mir in diesem Leben zuzuschreiben hatte.

Es war mir nicht mehr möglich, an seiner Seite in Prinocter zu bleiben. Für mich gab es nur einen Weg, und der führte mich nach Fehrrol – zu den Negahls, die am Anfang ihrer Widerstandsbewegungen gegen das Dhargken Imperium standen.

Neben diesem Entschluss gab es da aber noch ein anderes Gefühl. Es hatte sich in Bruchteilen von Sekunden entschieden. In dem Moment, als ich Eric Lodahn gesehen hatte. Sein kurzer, inniger Blick hatte mir das verraten, was schon lange in mir brannte und nur darauf gewartet hatte, entfacht zu werden.

Ich wusste, was ich tun würde, um den Kampf mit Dhargken bis zum bitteren Ende auszufechten. Vor allem, um die Leiden eines Magiers zu beenden, der dem entsetzlichen Machtstreben eines finsteren Herrschers zum Opfer fallen würde …..

 

Hier ist das Hörbuch zu dieser High Fantasy Reihe

Teil 3 Der Konflikt

Hier ist der dritte Teil des Fantasy Hörbuches über Magie und Schatten von Fendoyah

 

Auszug aus Fendoyah's High Fantasy Kurzgeschichten Reihe "Der Konflikt" – © Fendoyah

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Autorin: Fendoyah Argatron  © Copyright-Hinweis

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