Eric Lodahn’s brutale Ausbeutung durch Dhargken
Die Besinnungen eines großen Kriegers auf sein Trauma
Über die einstige Welt des Lichtes Amahgand lag die Finsternis. Es war der Aufstieg des Bösen. Jetzt war der dunkle Schleier auch über dem Norden des Landes. Mit der Zerstörung der heilige Stätte Sheerasaan und der Vernichtung der Magier aus der Viohrdor Gilde war auch dieses Schicksal besiegelt worden.
Und es nahm mir die letzte Hoffnung. Die Hoffnung auf einen Ausweg. Die Hoffnung auf eine Wende. Und die Hoffnung auf Rettung, die das Licht zurückbringen konnte.
Denn ich war der letzte überlebende Magier aus der Viohrdor Gilde. Und ich stand mitten in dem Geschehen als willenloses Machtwerkzeug, um mit meinen Kräften einem ganz bestimmten Herrscher zu dienen.
Einem Herrscher, der von grenzenloser Habgier und Grausamkeit erfüllt war. Einem Herrscher, der mich als einzigen Magier der Viohrdor Gilde am Leben gelassen hatte, um mich auf schlimmste Weise auszubeuten. Er trug das lodernde Feuer des abgründigen Schattenreiches in seinen Augen, das die Finsternis in Amahgand zu einer unwiderruflichen Wirklichkeit werden ließ.
Er war Dhargken Eksthrin Medunadt, der finstere Magier und oberste Heerführer der Finsternis. Von seiner machtvollen Residenz aus – der Felsenfestung Prinocter – hatte er ein Reich des Schreckens errichtet, das von Tag zu Tag an Stärke gewann.
Und Dhargken nahm diese Stärke von mir. Brutal und skrupellos. Jeden Abend kam er zu mir. Im Kerker der tiefen Gefängnisräume von Prinocter, wo er mich als Sklaven hielt.
Schon einige Male hatte mich die Verzweiflung in die Flucht getrieben. Aber Dhargken hatte mich zurückgeholt. Durch seine Schergen. Und er fand mich überall. Ein wahrer Genuss war für ihn die Jagd – und ein noch größerer Triumph die Verhängung der Strafe über mich.
Die Züchtigung mit unzähligen Peitschenhieben und das anschließende Fesseln am Pfahl, das bis zu drei Tagen dauerte, war eine von Dhargken’s bevorzugter Methode der Bestrafung. Ich hatte alle Mühe, die Narben mit der verbleibenden Magie zu heilen – der letzten Kraft, die mir Dhargken noch übrigließ. Und zur Flucht reichte es längst nicht mehr.
Er hielt mich gerade noch am Leben, so dass ich seinen Zwecken genügte. Am liebsten hätte ich meinem Leben selbst ein Ende gesetzt, um zu verhindern, dass Dhargken seine Finsternis über ganz Amahgand ausbreitete. Aber nicht einmal dazu war ich fähig.
Ich befand mich in diesem Kerker, der nur von Wänden und einer Front mit Eisengittern umgeben war. Und ich wusste, was mich erwartete…..
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Der krachende Hall ihrer Schritte riss mich aus meiner starren Benommenheit. Schlagartig kehrten alle meine Sinne zurück. Sie durchströmten meinen Körper und trieben mir die Schweißperlen auf die Stirn.
Dhargken’s Schergen. Mit einem kräftigen Schlag öffneten sie die Kerkertür. Im selben Moment war ich auf den Beinen, rannte los – an ihnen vorbei zur Kerkertür. Ich war kaum ein paar Schritte von der Kerkertür entfernt, als sie mich packten. Brutal rissen sie meine Arme nach hinten und drängten mich immer weiter an die gegenüberliegende Kerkerwand.
Mit all meiner Kraft kämpfte ich gegen sie – Dhargken’s Schergen und ihre brutale Gewalt, obwohl ich wusste, dass es sinnlos war.
Schließlich war ich am Ende meiner Kräfte. Sie bezwangen mich, pressten meinen Körper mit ihrer rauen Gewalt gegen die Wand. Dann packten sie meinen Kopf und meinen Hals – schnürten mir fast die Kehle zu – als sie ihn genauso wie meinen wild pulsierenden Körper nach hinten an diese Wand rissen.
Dann hörte ich Dhargken – wie er mit langsamen Schritten auf uns zukam. Ich spürte seinen finsteren Hauch an mir. Es war eine ekelerregende Aura, die mich abstieß. Genauso widerwärtig waren seine Worte.
„Auch heute stehen die Zeichen günstig für die Macht des Schattenreiches Prinocter. Und es wird nicht mein letzter Triumph sein – mehr noch. Die größte Errungenschaft über die Macht der Schatten steht noch bevor….“
Jetzt traten seine bestialischen Schergen ganz nahe an mich heran und zerrissen meine Kleidung. Mehr und mehr. Ich spürte ihre eiskalte Brutalität und meine gleichzeitige Hilflosigkeit, dagegen etwas zu unternehmen. Schließlich war mein Oberkörper nackt mit den sichtbaren Narben von Dhargken’s letztem brutalen Übergriff.
In mir brannte tiefer Hass. Hass gegen ihn. Gegen seine Schergen. Gegen sein Reich. Und gegen meine Hilflosigkeit.
Dhargken blieb direkt vor mir stehen. Dann zog er seinen magischen Dolch. Ich sah es kaum, da seine bestialischen Schergen immer noch meinen Kopf festhielten, konnte es aber dennoch spüren. Den stehenden Schmerz von Dhargken’s magischem Dolch, der meinen ganzen Körper erschütterte. Ich wandte mich vor unerträglichen Schmerzen, die die scharfe Klinge durch die tiefen Schnitte in meiner Haut hinterließ und rang um meine Beherrschung, um die Schreie zu unterdrücken, die ich am liebsten ausgestoßen hätte.
Noch einige Male fuhr mir Dhargken mit seinem magischen Dolch über die Brust, bevor er von mir abließ. Aus dem Blut, das überall aus meinen Wunden rann, schöpfte er die magische Kraft für seine Größe. Gleichzeitig schwächte der mich dabei bei unvorstellbaren Qualen, die ich litt.
Gepeinigt schloss ich die Augen – verfiel in eine Benommenheit, die einem hypnotischem Zustand unter Drogeneinfluss glich. Aber trotz meiner qualvollen Schwäche fühlte ich eines ganz deutlich in mir: den großen Hass, der sich gegen Dhargken richtete. Dieser Hass hielt mich am Leben und verlieh mir Kräfte. Es waren einzigartige magische Kräfte, und ich hoffte, diese Kräfte würden ihn eines Tages treffen, um ihm das heimzuzahlen, was er mir antat….
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Es waren die großen Leiden eines Magiers, den ich seit seiner Zeit hier in Prinocter nicht aus meinen Gedanken bekam: Eric Lodahn. Nicht nur wegen dem Grad seiner Ausbildung. Vielmehr bewunderte ich ihn für seine Stärke. Sie war einzigartig. So wie er. Vielleicht hatte ihn Dhargken gerade deshalb für die Gewinnung der Größe für die Macht seines Reiches ausgewählt.
Seine stummen Schreie zerrissen die Nacht, und ich konnte seine Qualen in mir fühlen, als wäre ich selbst das Opfer von Dhargken’s schrecklichen Taten.
Eric Lodahn musste am Leben bleiben. Ich wusste, dass ich zu ihm musste, um ihm ein Teil seiner Kräfte zurück zu geben, die Dhargken ihm genommen hatte. Und ich wusste es deshalb, weil die Nacht des Vollmondrituals nahte, in der Dhargken die Vollendung seiner Machtgröße endgültig besiegeln würde. Was das für Eric Lodahn bedeutete, war mir ebenfalls klar.
Halb benommen und geistesabwesend saß er da an der Kerkerwand gelehnt. Eric Lodahn. Sein Kopf war versunken zur Seite gedreht. Er sah nicht zu mir, als ich in den Kerker trat. Trotzdem bemerkte er mein Kommen.
Hastig zog ich ein Tuch aus meinem Cape und legte es auf die blutenden Körperstellen seiner verletzten Brust. Jetzt wandte Eric Lodahn ruckartig den Kopf zu mir. Seine Augen waren geweitet. Angsterfüllt starrte er mich an.
„Es wird Eure Schmerzen lindern“, beruhigte ich ihn. Gleichzeitig reichte ich ihm ein weiteres Tuch, das ich mit heilender Magie versehen hatte. „Hier nehmt auch das. Dadurch erlangt Ihr wieder neue Kräfte.“
Eric Lodahn starrte mich immer noch an. Jetzt wich die Angst aus seinen Augen, und er war verwundert.
„Was wollt Ihr“? Die Frage war fordernd. Gleichzeitig drehte Eric Lodahn gleichgültig und teilnahmslos wieder seinen Kopf zur Seite.
„Ihr wisst, wer ich bin?“ fragte ich ihn schließlich.
Jetzt sah mir Eric Lodahn direkt in die Augen. Ich sah seine tiefe Verbitterung und seinen großen Hass, der in ihm brannte, deutlich vor mir.
„Rhagin Thoralyn. Gerade Ihr als persönlicher Lehrmeister von Dhargken solltet am besten wissen, dass ich für Magier Eurer Art nichts übrig habe.“
Eric Lodahn war in der Tat sehr verbittert, und ich konnte es ihm nicht einmal übel nehmen.
„Ich verstehe Eure Gefühle“, sagte ich mit sanfter Stimme zu ihm.
„Ach wirklich? Gerade IHR!“ Die beißende Ironie bei Eric Lodahn war unverkennbar.
Ich ignorierte sie und sah ihn ernst an, als ich eingehend zu ihm sprach: „Wenn Ihr überleben wollt – hört mir zu….. „
Niedergeschlagen schüttelte Eric Lodahn den Kopf, als er entgegnete: „Wer sagt Euch, dass ich das möchte?“
„Dhargken wird in zwei Tagen das Vollmondritual zur Bekräftigung seiner endgültigen Größe vollziehen. Dafür braucht Ihr Eure ganzen Kräfte. Nehmt einen Teil meiner magischen Stärke durch dieses Tuch. Legt es die Nacht auf Eure Brust und lasst die heilenden Kräfte in Euch wirken. Das wird Euch helfen.“
Beschwörend hielt ich das Tuch mit meinen magischen Kraften an Eric Lodahn’s Körper. Solange, bis ER es mir abnahm. Sein Blick wanderte dabei vom Tuch auf mein Gesicht, als er mit leiser Stimme flüsterte: „Warum tut Ihr das?“
„Weil ich ebenso wie Ihr nach einem Ausweg suche. Und in EUCH sehe zum ersten Mal nach all dieser Zeit ein heilendes Licht in dieser Welt …………….“
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Als Rhagin Thoralyn mit diesen Worten den Kerker verließ, sah ich ihm lange nach. Diese letzten Worte hatten mich in unvorstellbarer Weise berührt. Längst vergessen geglaubte Gefühle in mir waren wieder gegenwärtig. So lebendig – so intensiv und stark wie noch nie.
Auch als ich in dieser Nacht das Tuch auf meine Brust legte, dachte ich noch an den Mann, der mir in dieser dunklen Zeit wieder Hoffnung gegeben hatte – einem Mann, der sich offensichtlich gegen Dhargken gewendet hatte und ihn ebenso verabscheute wie ich, obwohl er einst selbst sein Lehrmeister gewesen war …..
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Die Nacht des vollen Mondes nahte. Die Stunde Dhargken’s, in der er das Reich des Schreckens in der Welt von Amahgand errichten wollte, um die Mächte des Lichtes für immer zu besiegen. Und es gab nur eine Kraft, die ihm dazu verhalf: Eric Lodahn.
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Gewaltsam wurde ich von den bestialischen Schergen Dhargken’s ergriffen und aus dem Kerker gezerrt. Der Gang durch endlose Korridore endete in dem großen Saal des dunklen Thrones – dem Thron von Dhargken. Ich kannte diesen Raum. Wusste, was Dhargken hier schon für Folterungen vollzogen hatte.
Ich brauchte sehr viel Kraft, um das zu ertragen, was mich erwartete und was Rhagin Thoralyn mir vorausgesagt hatte.
Die bestialischen Wächter zerrten mich direkt vor Dhargken. Wir tauschten verhasste Blicke. Seine folgenden Worte waren siegessicher.
„Heute ist die Nacht der vollen Stunde, in der ich mich endgültig mit den Flammen des Schattenreiches vereinigen werde zu einer unvorstellbaren Größe, die alles beherrschen wird – in ganz Amahgand.“
„Auch Eure Stunde wird kommen, Dhargken, in der das Schattenreich Eures Triumphes vor den tiefen Abgründen der Niederlage stehen wird.“ Entgegnete ich verhasst.
Dhargken zeigte sich über meine verhassten Worte ungerührt. Stattdessen kam er näher zu mir, als er sagte: „Zuvor und genau jetzt zu dieser Stunde werdet IHR mir als mein Sklave das geben, was mir als künftiger Herrscher zusteht: Eure Kräfte!“
Auf ein Handzeichen von Dhargken spürte ich wieder die brutalen Griffe seiner Schergen an meinen Armen. Sie rissen an mir und zerrten mich durch den Raum bis an diese zwei großen Pfähle, an die sie mich fesselten.
Dann zogen sie fast zur gleichen Zeit wie Dhargken ihre Dolche. Sie zerschnitten meine Kleidung, bis mein Oberkörper nur noch mit Fetzen bekleidet war. Den Rest besorgte Dhargken selbst. Als er seinen Dolch hob, drehte ich den verbissen Kopf zur Seite, sah in die Ferne und versuchte mich abzulenken.
Trotzdem zerriss mich der unerträgliche Schmerz, als die scharfe Klinge mir das erste Mal über die Brust fuhr und eine tiefe Schnittwunde hinterließ. Dieser Schmerz, der mich durchfuhr, erschien beinahe unerträglich. Doch dies war erst der Anfang. Noch etliche Male fuhr Dhargken mit der Klinge seines magischen Dolches über meine Brust. Unbarmherzig und brutal.
Ich stöhnte auf, versuchte die Schmerzen zu ertragen. Doch es schien fast unmöglich. Unter den nächsten Stichen der Klinge schrie ich auf. Die unvorstellbaren Qualen übermannten meinen ganzen Körper. Noch niemals zuvor musste ich solche Schmerzen aushalten.
Ich fühlte meine Kräfte schwinden – war am Rande der Bewusstlosigkeit – fühlte, wie überall das Blut an meiner Brust rannte. Mein ganzer Oberkörper brannte vor Schmerz und war ein einziges Höllenfeuer.
Mein Bewusstsein verlor sich immer mehr in dem Zustand einer emotionslosen Ewigkeit, als ich es immer deutlicher vor mir sah: Meine Stärke.
Der Mond stand ganz oben, war umringt von dichtem Nebel. Ich spürte, wie der sanfte Hauch des Nebels meinen Körper berührte und ihn zu einem Wind werden ließ, der die Schmerzen vertrieb – sie auflöste in ein Nichts, als hätte es sie nie gegeben. Die Stärke lenkte in dieser Nacht meine Taten und ich wusste, dass ich derjenige sein würde, der Dhargken herausfordert.
Die Stärke einer seltsamen magischen Kraft durchströmte meinen Körper. Geleitet von dieser Macht wusste ich von meinem Schicksal, das meine Taten lenkte. Es war etwas Grosses, das irgendwo in der Ferne auf mich wartete. Eine gewaltige Schlagkraft, größer und mächtiger, als Dhargken es je sein würde……..
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Und ich erinnerte mich an diese großen Leiden, die mich zu dem gemacht hatten, was ich heute bin: Der Schwarze Krieger und Anführer der Negahls aus dem Rebellenreich Fehrrol, das genauso wie ich zu einer machtvollen Größe im Kampf gegen das Dhargken Imperium geworden war. Und ich hatte einen treuen Lehrmeister und Freund an meiner Seite: Rhagin Thoralyn, der mich gerettet hatte.
Aber dennoch war ich gezeichnet von den tiefen Wunden meiner Vergangenheit und den großen Qualen, die mich immer wieder heimsuchten. Es war das Trauma eines Kriegers, das ich eines Tages durch eine ganz bestimmte Frau überwinden sollte: Fendoyah Argatron.
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Und hier ist die epische Krieger Story von Eric Lodahn – Die Leiden eines Magiers – in englischer Sprache. Einfach auf das Foto klicken:
The Suffering of a Magician – Epic Warrior Story
Auszug aus Fendoyah's High Fantasy Kurzgeschichten Reihe "Die Leiden eines Magiers" – © Fendoyah
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